Projekte

Sich aufmachen und ankommen?

Süderlügum 2016 -

Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund

Dieses Projekt sensibilisiert die Schüler für die Erfahrungen geflüchteter Menschen und stärkt ihre Empathie für die Lebensrealität von Geflüchteten in Deutschland. Ausgehend von der Lektüre der Graphic Novelle „Traum von Olympia“ von Reinhard Kleist, welche auf einer wahren Begebenheit beruht, werden die Schüler in der Begegnung mit den Kunstformen der Performance und des Theaters an ihre eigenen Grenzen heran geführt. 

Gruppengröße

Eine Schulklasse ab Jahrgangsstufe 8

Rahmenbedingungen

Lektüre der Graphic Novelle „Traum von Olympia“ von Reinhard Kleist im Unterricht 2 Arbeitsräume in der Schule Einen unwirtlichen Wohnraum in fußläufiger Entfernung der Schule

Zeitumfang

Ab 2 Tagen; Auseinandersetzung kann durch längeren Projektverlauf intensiviert werden

Projektverlauf

Vorbereitender Unterrichtsverlauf

Im Unterricht wird die Graphic Novelle „Traum von Olympia“ gelesen. Im Zentrum der Novelle steht die aus Somalia stammende Sprinterin Samia Yusuf Omar, die ihr Land bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking vertrat. Eine erneute Teilnahme verbietet ihr Heimatland jedoch, weil inzwischen Somalia von islamischen Extremisten bedroht wird, die ablehnen, dass Frauen Sport treiben. In der Hoffnung, trotzdem an der Olympiade in Europa teilnehmen zu können, ergreift sie die Flucht. Im Alter von 21 Jahren ertrinkt sie 2012 vor der Küste Maltas im Mittelmeer.

Je nach zur Verfügung stehenden Zeit kann die Lektüre von einem Unterrichtsverlauf begleitet werden, in dem die Schüler zu einem selbst gewählten Aspekt der Lektüre eine kurze Präsentation mit kreativen Methoden (eine Rede schreiben und vortragen / eine Collage erstellen / einen Zeitungsartikel schreiben / eine Fantasiereise schreiben / einen Comic zeichnen / einen Rap oder ein Lied dichten / einen Arbeitsbogen für die Klasse erstellen / ein Rollenspiel planen und durchführen) erarbeiten.

Künstlerisches Projekt

Tag 1: Aufbauend auf die Lektüre werden die Schülerinnen und Schüler nach ihren eigenen Träumen und Zukunftsvorstellungen befragt, wofür sie brennen und sich bereit sind einzusetzen. Parallel finden zwei Module statt, die mit theatralischen und performativen Mitteln in Kleingruppen die Annäherung an die eigene Lebenswelt erfahrbar machen.

Tag 2: Die Schule wird verlassen und es wird sich auf den Weg zu einer (künftigen) Flüchtlingsunterkunft, einem leerstehenden Wohnhaus gemacht. Auf dem Weg wird die Konfrontation mit Hindernissen und Hemmnissen in der Verfolgung des persönlichen Traums thematisiert. Auf dem Weg stellen sich eine Reihe von Fragen: Wo gehen wir lang? Wer führt an? Wo werden wir ankommen? Die performative Erfahrung lädt ein, die eigenen Empfindungen zu befragen und wahrzunehmen. Nach dem Ankommen werden die räumlichen Gegebenheiten mit den Mitteln des site-specific Theaters und der Performance erkundet. Die Schüler sind aufgefordert, ihren Träumen einen Raum zu geben bzw. zu beobachten, wie sich ihre Wunschvorstellungen in diesem Rahmen verändern. Was passiert mit meinem Traum, wenn ich an einem unwirtlichen Ort angekommen bin? Brenne ich weiter oder verändere ich meine Bedürfnisse?

Projektabschluss/Dokumentation

Die Arbeit an dem außerschulischen Ort endet mit einem Besuch der von den Schülern gefundenen Orte und dem Aufzeigen, wie bzw. ob sie unter diesen Umständen an der Verfolgung ihrer Ziele weiter arbeiten konnten. Eine Reflexionsrunde im Klassenzimmer anhand von Fotos des Projektverlaufs und eines Liedtextes beenden die künstlerische Auseinandersetzung.

Hauptansprechpartner

Elke Mark, Performance
Elisa Priester, Theater
Uwe Thomsen, Lehrer an der Emil-Nolde-Schule in Süderlügum

Ansprechpartner