Projekte

Fluchtfetzen

Bad Segeberg 2016 -

Fluchtfetzen – Ausstellung mit Installation und Hörstationen zu Erfahrungen geflüchteter Menschen

Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund

Schülerinnen und Schüler der AG „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ interviewen Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind. Elf Interviews werden dem Kunstkurs eines E-Jahrgangs (1. Klasse der Oberstufe) zur Verfügung gestellt. In Zweier- und Dreiergruppen entwickeln die Schülerinnen und Schüler Ideen für Installationen zu jeweils einem Interview. Einige der Interviewten besuchen DaZ-Klassen des Berufsbildungszentrums Bad Segeberg. Zu ihnen können die Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses direkt Kontakt aufnehmen. Es entsteht eine Ausstellungmit Installationen und Interviews zu den Erfahrungen geflüchteter Menschen.

Gruppengröße

23 Schülerinnen und Schüler im Kunstkurs

12 Schülerinnen und Schüler in der AG „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“

10 Schülerinnen und Schüler des Berufsbildungszentrums Bad Segeberg

weitere Interviewpartner in Bad Segeberg (Kontakt über den Verein alle in einem Boot und den Fachdienst Migration des Kreises)

Rahmenbedingungen

Die Ausstellung wurde durch die enge Kooperation von Lehrerinnen und Lehrern aus verschiedenen Bereichen möglich: Antje Wilkening als Leiterin des Kunstkurses, Traute Roggon als kontinuierliche Ansprechpartnerin der AG „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ und Fatih Sengenc als Leiter des DaZ-Bereiches am Berufsbildungszentrums haben das Projekt begleitet.

Leeza Lorenz vom Fachdienst Migration des Kreises Segebergs und der Verein „Alle in einem Boot“ haben uns Interviewpartner_innen vermittelt.

Die Hörspielautorin und –regisseurin Daniela Kletzke hat Aufnahmeequipment und einen Schnittcomputer zur Verfügung gestellt.

Für die Hörstationen in der Ausstellung wurden MP3-Rekorder mit Kopfhörern angeschafft.

Zeitumfang

Projektzeitraum insgesamt: zweieinhalb Monate

ca. 50 Arbeitsstunden der Hörspielautorin und –regisseurin Daniela Kletzke (Organisation, Interviewtraining und Schnittschulung für AG „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, Begleitung von Interviews, technische Nachbereitung)

ca. 8 Doppelstunden für den Kunstkurs des E-Jahrgangs

ca. 12 Stunden Arbeitsaufwand für die einzelnen Mitglieder der AG „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ (Schulungen fanden gemeinsam statt, die Interviews wurden in Kleingruppen geführt)

Projektverlauf

Zu den Interviews:

Das Städtische Gymnasium Bad Segeberg ist eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. (Mehr zu dieser bundesweiten Initiative erfahren Sie unter: http://www.schule-ohne-rassismus.org). Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 12 treffen sich regelmäßig in einer AG und planen öffentlichkeitswirksame Aktionen für ein friedliches, verständnisvolles Miteinander. Viele der Jugendlichen engagieren sich außerdem in ihrer Freizeit, indem sie z.B. Kinder in Flüchtlingsfamilien oder jugendliche Flüchtlinge betreuen. Diese Kontakte konnten wir bei unseren Interviews nutzen und vertiefen. Wir haben elf Interviews mit Menschen aus Syrien, Irak, Armenien, Afghanistan und Mauretanien geführt. Unser jüngster Interviewpartner ist acht Jahre alt, unsere älteste Interviewpartnerin Ende vierzig. Einige der Interviewten sind erst vor wenigen Wochen nach Deutschland gekommen, andere leben schon ein paar Monate hier, wieder andere seit Jahren. Es war uns wichtig, sowohl Frauen als auch Männer zu befragen. Nach Hoffnungen, Kraftquellen und guten Begegnungen haben wir sehr ausdrücklich gefragt, denn wir wollten nicht, dass unsere Interviewpartner im Gespräch noch einmal die Schrecken ihrer Flucht durchlebten. Nach einem gemeinsamen Interviewtraining haben die SuS die Interviews in kleinen Gruppen geführt, wobei sie stets von der Hörspielregisseurin Daniela Kletzke begleitet wurden. Die Interviews fanden an den beteiligten Schulen, in einem Café, beim Fachdienst Migration im Kreishaus und in den Wohnungen der Interviewpartner statt.

Zur Arbeit des Kunstkurses:

Die Interviews wurden einem Kunstkurs mit 23 SuS eines E-Jahrgangs (1. Jahr Oberstufe) zur Verfügung gestellt. In Zweier- bzw. Dreiergruppen setzten sich die SuS mit dem Gehörten auseinander und notierten erste Gedanken und Gefühle. Ein kunsthistorischer Diskurs zum Thema „Installation“ bildete eine weitere Grundlage, an der die SuS sich methodisch orientieren konnten.

Durch gemeinsame Gespräche konnten erste Ideen skizziert und weiterentwickelt werden. Die Ergebnisse waren 11 sehr unterschiedliche Installationen, die sich mit dem Thema Flucht, Heimat und Integration beschäftigen. Dabei kamen unterschiedlichste Materialien und künstlerische Techniken zum Einsatz.

Die aufgenommenen Interviews und die im künstlerischen Prozess angefertigten Kunsttagebücher waren Teil der Installation. Sie erleichtern den Betrachterinnen und Betrachtern den Zugang zum Dargestellten

Projektabschluss/Dokumentation

Die Kunstwerke wurden zunächst in der Schule und anschließend im Kunsthaus Remise in Bad Segeberg ausgestellt.

Sponsoren

Förderverein des Städtischen Gymnasiums Bad Segeberg

Hauptansprechpartner

Daniela Herzberg, Hörspielautorin und  -regisseurin

Weitere Mitwirkende

Antje Wilkening, Städtisches Gymnasium Bad Segeberg

 

Ansprechpartner

Daniela Herzberg

daniela.herzberg-rd(at)kulturvermittler-sh.de

Weitere Ansprechpartner

Antje Wilkening

antje.wilkening-se@kfkb-sh.de