Projekte

40 Jahre Woldenhorn-Schule - und was war davor?

Bad Oldesloe 2017 -

Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund

Schülerinnen und Schüler der Woldenhorn-Schule, Ahrensburg recherchieren die Geschichte ihrer Schule und  erforschen die Geschichte der Schulbildung für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.

Gruppengröße

14 SuS

Rahmenbedingungen

Klassenraum, in Zusammenarbeit und begleitet von den Klassenlehrerinnen

Zeitumfang

1 Workshoptermin Schulchronik, 1 Workshoptermin im Kreisarchiv, 1 Workshoptermin in der Gedenkstätte, jeweils Vor- und Nachbereitung. Ausstellung: Aufbereitung des entstandenen Materials, Ausstellungsaufbau, Eröffnung, Abbau

Projektverlauf

Die Schülerinnen und Schüler der beiden neunten Klassen der Woldenhorn-Schule beschäftigen sich mit der Geschichte ihrer Schule und den sozialgeschichtlichen Problemen einzelner Menschen mit Behinderung aus der Zeit des Nationalsozialismus. Sie arbeiten hierzu mit der Schulchronik, die einen interessanten Einblick in die mittlerweile 40-jährige Geschichte der Woldenhorn-Schule gibt. Es finden außerschulische Besuche statt. Während des Kunst-Unterrichts werden diese Eindrücke kreativ umgesetzt.

Zunächst erforschen die Schülerinnen und Schüler die Geschichte der Schulbildung für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen anhand der Schulchronik der Woldenhorn-Schule. Damals hieß es nur Haus Woldhorn. Sie erkennen dadurch den Unterschied zwischen der heutigen Woldenhorn-Schule und dem Haus Woldhorn. Die Kinder im „Haus Woldenhorn“ konnten damals nicht in Mathe- und Deutschkurse gehen. Für Kinder mit einer geistigen Behinderung gibt es erst seit 1971 die Schulpflicht. Zum Glück ist das jetzt anders – da sind sich die Klassen einig. Nach der Recherche haben die SuS Teile der alten Abbildungen und Geschichten bildnerisch nachempfunden.

1. Besuch im Kreisarchiv der Klassen 9a und 9b

Es war das erste Mal, dass sich Klassen aus einem Förderzentrum für Geistige Entwicklung beim Kreisarchiv in Bad Oldesloe angemeldet haben. Somit waren beide Seiten sehr gespannt. Viele Fragen wurden von den Schülern im Unterricht erarbeitet. Der Kreisarchivar Herr Watzlawzik führt durch das Kreisarchiv und gab Einblick in eine Akten, die das Schicksal  eines Mannes aufzeigt, der Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus wurde. Die SuS sollten hierzu anschließend den Lebensweg dieses Mannes während des laufenden Unterrichts künstlerisch umsetzen.

2. Besuch der „Euthanasie“-Gedenkstätte in Lüneburg am 2. März 2017

Ein zentraler außerschulischer Lernort dieses Projekts stellte der Besuch der Euthanasie- Gedenkstätte in Lüneburg dar. Im alten Badehaus am Wasserturm auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik wird die Geschichte der ehemaligen „Kinderfachabteilung“ und Ermordung von ca. 350 Kindern und Jugendlichen archiviert und dokumentiert. Dr. Carola Rudnick hat Lebensgeschichten von Kindern und Jugendlichen der Lüneburger „Euthanasie-Maßnahmen“ aufgearbeitet. Sie gibt den Opfern damit ihren Namen und Identität wieder. Den Einstieg in dieses für unsere Schüler bedrückende Thema stellten auf dem Fußboden verteilte Bilder und Gegenstände dar. Jedes Bild und jeder Gegenstand hatte einen Bezug zum Thema. Die SuS sollten durch dialogisches Fragen und Antwortspiel auf die Bilder reagieren um in das Thema reinzukommen. Es entstanden dadurch Fragen, mit denen dann weitergearbeitet werden konnte. Zu diesem bedrückenden Thema haben sie in der Schule gemalt und geknetet.

In einer Gruppenarbeit legten die Schüler die Lebensgeschichten mit Hilfe von Bildkarten nach, ergänzt durch Texte und Briefe in leichter Sprache. So lernten sie die Schicksale von Dieter, Heinz und Therese kennen. Die drei stellvertretenden Schicksale für viele Namenlose wurden begreifbar und berührten tief.

Projektabschluss/Dokumentation

Als Präsentationsform gibt es eine Broschüre die zum Download zur Verfügung steht.

Hauptansprechpartner

Eva Ammermann

Sponsoren

„Schule trifft Kultur – Kultur trifft Schule“, Ministerium für Schule und Berufsbildung, Stiftung Mercator

Ansprechpartner

Eva Ammermann

eva.ammermann-rz(at)kulturvermittler-sh.de