Projekte

Kräuter, Kunst und Kokedamas

Kronshagen 2025 - Gemeinschaftsschule Kronshagen

Projektbericht: Kräuter, Kunst und Kokedamas an der Gemeinschaftsschule Kronshagen

Das Projekt bestand aus drei Schultagen und wurde zusammen mit der Klasse 8c durchgeführt. Am 25. März 2025 hatten wir die Kulturvermittlerin Eva Ammermann zu Besuch.

Sie brachte den Schülerinnen und Schülern näher, wie sich die Verwendung und Zusammensetzung der Lebensmittel im Laufe des 20.Jahrhunderts verändert hat. Die Künstlerin und Kulturvermittlerin Eva Ammermann hat sich in Theorie und Praxis mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt.

Die Entfremdung von Lebensmitteln hat unterschiedlichste Gründe. Viele Lebensmittel erreichen den Kunden heutzutage nicht mehr in ihrer ursprünglichen und natürlichen Form. Schon seit Beginn des ersten Weltkrieges gab es eine ganze Reihe von Ersatzlebensmitteln, die aufgrund mangelnder Verfügbarkeit in Notzeiten nur in imitierter Form konsumiert werden konnten. Da gab es Kunstbutter aus eingefärbter und mit Vitaminen angereicherter Margarine, Brot aus Kartoffeln und Rüben oder Kaffee aus Zuckerrübenraspeln oder Eicheln. Während viele neue Kochanweisungen der Not der Kriegs- und Nachkriegszeit geschuldet waren, steht heutzutage bei der Veränderung der Grundprodukte eher die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Wertvolle Lebensmittel werden durch billige Zusatzstoffe verlängert oder ganz ersetzt, um höhere Profite zu generieren.

All diese Aspekte zeigte die Künstlerin auf, bevor sie zeigte, welche Zutaten sie für ihre Kunstwerke verwendet.

Zutaten, wie grüne Erbsen, Erbsenmehl und Wasser verwendet sie beispielsweise in ihrem „Foodprinting“ aus dem 3-D- Drucker zur Herstellung von grasgrünen Objekten in Tierform.

Zudem erhielten die Jugendlichen in einem kurzen Impulsvortrag, wie Lebensmittel in der Kunstgeschichte bereits in Kunstwerke eingebracht wurden.

Im Anschluss hat Eva Ammermann ihre eigenen Arbeiten vorgestellt und anschließend mit der 8. Jahrgangsstufe Ideen und zeichnerische Entwürfe für das Herstellen eines eigenen Kunstwerkes aus verschiedenen Obst- und Gemüsesorten gesammelt.

Als Motive konnten von den Schülerinnen und Schülern Tierfiguren oder auch abstrakte Formen gewählt werden.

Ein Vorbild für einen historischen Künstler, der ähnliche Arrangements kreiert hat, ist Giuseppe Arcimboldo (1526 -1593).

Am 2. Projekttag Im zweiten Teil des Projektes wurden die am ersten Tag gesammelten Ideen gemeinsam mit der Künstlerin Maren Schwartzkopf in Bildobjekte umgesetzt.

Jeweils zwei Schülerinnen und Schüler arrangierten gemeinsam ein dreidimensionales natürliches Kunstobjekt bestehend aus verschiedenen Obst und Gemüsesorten, das für die abschließende Ausstellung fotografiert und am Computer nachbearbeitet wurde. Diese kulinarische Kunst ist eine kreative Ausdrucksform, die Essen in ein visuelles Kunstwerk verwandelt.

Übrig gebliebenes Gemüse und Obst wurde zum Verzehr und zur weiteren Verarbeitung der DAZ-Klasse zur Verfügung gestellt. Diese tauschte innerhalb der Klasse Ideen und heimische Rezepte aus deren Herkunftsländer aus und verkochte die Produkte am Folgetag.

Die DaZ-Klasse richtete eine schöne Tafel mit Leckereien her:

Am dritten Projekttag stellten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der Künstlerin Maren Schwartzkopf Kokedamas her. Zunächst wurde recherchiert, was dies überhaupt ist und man fand folgende Definition: Kokedama stammt aus dem Japanischen und bedeutet Moosball

Die aus dem asiatischen Raum stammenden Moosbälle wurden dann mit Kräutern und Gemüse – oder Obstsetzlingen plastikfrei bepflanzt und mit Garn umwickelt. Dies war nicht ganz so einfach und es bot sich an dies lieber im Team zu machen, da die Wickeltechnik nicht ganz so einfach war.

Als hängender Garten wurden die Kokedamas in Verbindung mit den auf Leinwand abgezogenen Fotos der essbaren Kunstobjekte in der kleinen Aula der Kulturschule installiert.

Da die Pflege Kokedamas ein wöchentliches Wässern notwendig macht, erhielten die Schülerinnen und Schüler auch nach Ende des Projektes die Aufgabe und Verantwortung, sich gemeinsam um die Pflege ihrer Pflanzenbälle zu kümmern. Nach den Osterferien wurden die hängenden Moosbälle in unser Schulbiotop integriert.

 

 

Ansprechpartner

Eva Ammermann

eva.ammermann-rz@kulturvermittler-sh.de