Kiel 2022 - RBZ am Schützenpark

17 Ziele - Menschen - Bilder

Projektziel – Projektinhalt – Hintergrund

Die Jugendlichen der 11. Klasse (Bautechnik) setzten sich mit den 17 UNESCO-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auseinander. Die Jugendlichen erarbeiteten mit dem eigenen Körper als Instrument des Ausdrucks und mit Müll-Material theatrale Installationen. Dadurch wurden die individuellen wie kollektiven Perspektiven der Jugendlichen zu den 17 Zielen in Körper- und Müll-Installationen als Standbilder und in Fotografien sichtbar und begreifbar. Diese Art des physischen Begreifens förderte sowohl soziale Kooperation wie auch agiles und interaktives Lernen und die Fähigkeit, vernetzend und unkonventionell über komplexe Inhalte nachzudenken. Ebenso sammelten die Jugendlichen Erfahrungen zur Wirkung von Räumen und schulten so ihr Vorstellungsvermögen. Der persönliche Ausdruck durch Bewegung in kreativer Gruppenarbeit sowie der Kontakt mit konkretem Müll, stärkten die Fähigkeit zur Imagination von Lösungswegen und ihre emotionale Beteiligung an lokal wie global relevanten Themen.

Dieses innere Engagement zeigte sich als geeignete Grundlage für das aktive Handeln in der konkreten Welt, hier besonders in der Nachbarschaftskooperation mit der “Schützenparkhelfer” Initiative. Die Jugendlichen erhielten Gelegenheit zum Lernen durch Engagement bei einer Parkreinigung sowie die Möglichkeit für zukünftige Kollaboration. Im Austausch mit Frau Enge über ihre ehrenamtliche Arbeit wurden die direkt vor Ort geleisteten Tätigkeiten der Initiative als gelungenes Handeln im Sinne der 17 Ziele des UNESCO begriffen.

In einer Abschlussvorstellung präsentierten die Jugendlichen an verschiedenen Orten im gesamten Schulgebäude ihre theatralen Bilder. Durch kontinuierliche Platzwechsel in der Vorstellung - das Publikum wanderte mit - entstand eine fortlaufende, bewegte und bewegende Interaktion mit den Zuschauern. Das Publikum war und fühlte sich mitgenommen.

Im Laufe des Projektes verstärkte sich das Verständnis der Jugendlichen von lokalen wie globalen Zusammenhängen. Mit viel Mut und Engagement entwickelten sie Wege, sich selbst als aktiv zu erleben und zu zeigen. Sie nutzten die Gelegenheit, auf einer Bühne ihren Erkenntnissen und Emotionen individuellen Ausdruck zu verleihen und erweiterten so ihr Wissen zu BNE. Das Projekt bot den Jugendlichen Chancen, ihre Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortlichkeit unter Beweis zu stellen, was sie mit Neugier, Interesse, Empathie und Mut taten. Ihr Humor und ihre Beharrlichkeit halfen ihnen frustrierende Momente zu überwinden.

Einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Projektes leisteten die förderlichen und kooperativen Strukturen in der Schule: der große zeitliche, emphatische und kompetente Einsatz von Frau Katrin Jacobsen (Klassenlehrerin) wurde unterstützt von anderen Akteuren der Schule, z.B. Frau Martina Propf als Schulleitung. Wir verstehen dies als ein vorbildliches Zusammenwirken im Sinne des Whole-Institution-Approach, d.h. einer Beteiligung der Schulgemeinschaft, hier sogar unter Einbindung der Nachbarschaft. Erst recht nach den Isolationen durch die Lockdowns der Pandemie bot das Projekt eine gute Gelegenheit zur Persönlichkeitsentwicklung innerhalb einer Gruppenaktivität und dem Zusammenwachsen der Klassengemeinschaft, wie die Schülerinnen und Schüler im Feedback bestätigten.

Wir sehen folgende pädagogische Ziele auf motivierende Weise umgesetzt:

  •   Förderung von Kreativität und Selbstausdruck durch künstlerische Prozesse (Tanz, Theater, Bildende Kunst)
  •   Erleben im Raum: Raumgestaltung, Erleben und Einsatz des eigenen Körpers und Material im Raum
  •   Geistige und seelische Gesundheit und Wohlbefinden
  •   Anwendung berufsrelevanter Kompetenzen
  •   Reflexion von kulturellen und politischen Transformationsprozessen der Gesellschaft
  •   Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Umsetzung der 17 Ziele (SDGs)
  •   Lernen durch Engagement
  •   Wertschätzung der Heimat und des Heimatortes durch lokale Vernetzungen
  •   Förderung und Reflexion von gesellschaftlicher Teilhabe und Partizipation
  •   Förderung von unkonventionellen Denkwegen
  •   Förderung von Begabungen bei Schülerinnen und Schülern wie auch bei Lehrpersonen
  •   Differenzierung und Individualisierung von Lern- und Lehrprozessen
  •   durchgängige Sprachbildung
  •   Förderung sozialer Kompetenzen und Teamfähigkeit
  •   Förderung von Selbstwirksamkeit
  •   Whole Institution Approach

Institution(en)

-    Regionales Berufsbildungszentrum (RBZ) am Schützenpark
-    “Die Schützenparkhelfer” - Initiative zur Pflege und Entwicklung des Schützenparks (Müll sammeln, Urban Gardening, Gemeinschaftsarbeit

Gruppengröße

17 Schüler*innen, 16-19 Jahre

Rahmenbedingungen

Die Generalprobe verlief als ein Fotoshooting mit dem Fotografen Tilman Köneke. Die Entwicklung der einzelnen Bilder und Szenen fand in einem großen leeren Klassenzimmer sowie auf den Grünflächen des Schützenparks statt.

Die Aufführung war gleichzeitig eine bewegte Bilder-Performance an verschiedenen Orten und eine Führung durch verschiedene Gebäude und den Außenbereich des RBZ am Schützenpark in Kiel.

Zeitumfang (in den verschiedenen Phasen) und Projektverlauf

  1.   Zwei Kennenlern-Tage: 4 Std.
  2.   Fünf Projekttage: 30 Std.

Raumeinrichtung; Kennenlernen und Austausch mit der Gruppe; Brainstorming zur Thematik und Zielen des Projektes; praktische Übungen für Körperbewusstsein, Raumbewusstsein, künstlerische Darstellungsqualität und Wirkung; Probezeit; Reflexionen mit allen Beteiligten; Aufräumen; Team-Besprechung

Am Projekttag 3: Müllsammeln im Schützenpark, Austausch mit Annelore Enge von der “Schützenparkhelfer”-Initiative; Erarbeiten einer Szene

  1.   Zwei Tage Postproduktion und Reflektion: 6 Std.

Projektverlauf

Bei den ersten Treffen stellten sich alle Akteure mit ihren Vorlieben und Fähigkeiten vor und nutzten dabei Methoden des Impro-Theaters. Die inhaltliche Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler (SuS) begann mit einem Ranking der 17 Ziele, nach der von ihnen eingeschätzten Wichtigkeit. In der sich daraus ergebenen Reihenfolge wurden die einzelnen Bilder zu den 17 Zielen sukzessive erarbeitet. Aus dem anfänglichen Brainstorming erdachten die SuS in Gruppen einzelne Standbilder zu jedem einzelnen konkreten Ziel. Diese wurden danach zu einem Gesamtbild zusammengesetzt, diskutiert und verändert sowie durch Musik in ihrer Wirkung verstärkt. Vielfältiges selbst gesammeltes Müll- und Verpackungsmaterial wurde als Anlass zur Auseinandersetzung und als Requisite bzw. Rohmaterial für Installationen eingesetzt.

Bei der Generalprobe wurden die Standbilder und Szenen durch den Fotografen festgehalten. Die Jugendlichen präsentierten in guter Resonanz mit dem Publikum ihre theatralen Bilder und Szenen an verschiedenen Orten des Schulgeländes.

Zum Abschluss des Projektes stehen den SuS die entstandenen Aufnahmen zu den 17 SDGs für weitere kreative Auseinandersetzungen zur Verfügung und können in einer digitalen Bilder-Collage zusammengefasst werden. Die Collage kann in der Schule gedruckt und ausgehängt werden. Angedacht ist ebenfalls eine Präsentation im Schaukasten der “Schützenparkhelfer”-Initiative im Schützenpark.

Projektabschluss / Dokumentation

o    Präsentation der Bilder zu den 17 UNESCO-Zielen als Life Performance

o    Bilder von der Präsentation (digital)

o    Präsentation der Foto-Collage (schulintern geplant)

o    Veröffentlichung in Printmedien/auf Schulhomepage (schulintern geplant)

o    Veröffentlichung im Schaukasten im Schützenpark (schulintern geplant)

o    Weitergabe der Inhalte in Fortbildungen (u.a. IQSH)

Hauptansprechpartner

Johanna Pareigis
Preslav Mantchev, www.preslav-mantchev.com

Weitere Mitwirkende

-    Lehrperson: Katrin Jacobsen

-    Förderverein des RBZ am Schützenpark: IDEE Institut für Didaktik und effiziente Erwachsenenbildung e.V., St.Ver. Vors.: Sabine Petersen  

-    Schulleitung und Geschäftsführung: Martina Propf

-    Leitung der “Schützenparkhelfer”-Initiative: Annelore Enge

-    Abfallwirtschaft Kiel (Bereitstellung von Material): Burkhard Abromeit

-    Kreisfachberaterin für Kulturelle Bildung: Dr. Beate Kennedy

Verweise auf Begleitmaterialien

Das Projekt wurde durch Fotos dokumentiert.

Sponsoren

„Schule trifft Kultur – Kultur trifft Schule“ Stiftung Mercator
“Geld statt Stellen” (SHIBB; Schleswig-Holsteinisches Institut für Berufliche Bildung)
Förderverein (IDEE; Institut für Didaktik und effiziente Erwachsenenbildung e.V.)
BBBank Kiel
Eckhardt Sindt
Gemeinde Dänischenhagen